Ladakh-Zanskar
Die Ladakh-Zanskar-Tour ist eine Erweiterung der Ladakh kompakt Tour. Wir folgen der gleichen Route nur in umgekehrter Richtung. In Lamayuro verlassen wir dann den Highway nach Kargil und fahren tief ins Innere des Himalaja nach Padum, der Hauptstadt von Zanskar.
Bislang konnte man Padum von Lamayuro aus nur per Pedes erreichen. Das war ein sehr mühsamer Trek der über mehrere 5.000er Pässe führte. Seit 2020 ist eine Straße fertiggestellt und die ermöglicht nun auch die Fahrt mit dem Auto oder Motorrad nach Padum.
Die Straßenverbindung zwischen Padum und Kargil besteht schon länger, und so nutzen wir die Gelegenheit unsere Ladakh kompakt Tour um den Abstecher nach Padum zu erweitern und damit merklich zu bereichern.
Die Fahrt nach Zanskar ist ein echtes Abenteuer. Ist eine Reise durch den Himalaja ohnehin schon kein Zuckerschlecken, fordert die Reise nach Zanskar die Mobilisierung letzter Reserven an Kondition und fahrerischem Können. Straße in dieser Region ist nicht gleichbedeutend mit Straße in unseren Breitengraden.
Als Belohnung erleben wir unberührte Natur. Nur hier und da finden wir winzige Siedlungen, für die die Bezeichnung Dorf schon eine maßlose Übertreibung ist. Drei, vier Häuser im traditionellen Baustil, kleine Gärten für die Selbstversorgung, ein paar Tiere und liebenswerte freundliche Menschen, die hier ihr mühsames Leben fristen. Ansonsten Berge, Täler, Felsen, Geröll - eine Landschaft, karg und lebensfeindlich und dennoch schön und betörend.
ACHTUNG! Wichtige Mitteilung. Auf den Inlandsflügen in Indien sind Navis nicht erlaubt. Sie wurden schon mehrmals am Flughafen in Leh bzw. Srinagar konfisziert, und es dauerte gefühlte Ewigkeiten (mehrere Monate), bis wir sie zurückerhalten konnten. Verzichtet also lieber auf die Mitnahme eines Navigationsgeräts. Ein Smartphone mit entsprechender App kann den gleichen Zweck erfüllen.
Streckenverlauf
1. Tag: Anreise nach Delhi
Heute fliegt Ihr los nach Indien, und am nächsten Morgen, gegen 8 Uhr geht es gleich weiter nach Leh. Da Ihr am internationalen Terminal ankommt, aber vom domestic Terminal weiterfliegt, müsst Ihr zunächst auschecken, also durch die Pass- und Visumskontrolle, aufs Gepäck warten mit dem Shuttle Bus zum domestic Airport wechseln und dort wieder einchecken. Das Ganze kann fünf bis sechs Stunden dauern. Ihr müsst Euren Flug nach Delhi also so legen, dass Ihr rechtzeitig ankommt, am besten nicht später als 03:00 Uhr.
Am einfachsten ist es, wenn Ihr Prima Klima mit der Buchung Eures Flugs beauftragt. Die kennen die Termine und wissen, welche Flüge in Ordnung sind.
In Leh werdet von unseren Mitarbeitern am Flughafen abgeholt und zum Hotel gebracht.
2. Tag: Ankunft in Leh
Früh heute Morgen seid Ihr mit dem Flieger aus Delhi in Leh gelandet. Der Tag beginnt mit einem Frühstück. Vor Euch liegt ein entspannter erster Tag in Ladakhs ehemaliger Hauptstadt. Wer erst einmal auf den Geschmack gekommen ist, möchte diese Stadt am liebsten gar nicht mehr verlassen. Die ruhige, fröhliche Ausgeglichenheit der buddhistischen Bevölkerung ist extrem ansteckend, und schon bald fallen die letzten Reste Stress und Hektik von einem ab. Ob bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen der Altstadt, dem Besuch der Shanti-Stupa, der Besichtigung des Palastes oder auf "Beobachtungsposten" in einem der vielen Cafes - heute ist Relaxen angesagt.
Übernachtung auf ca. 3.500 m.ü.NN
3. Tag: Übernahme der Bikes - Erste Ausfahrt / ca. 50 km
Nach dem Frühstück geht's an die Bikes. Unser Guide und der Mechaniker geben Euch eine kurze Einführung in die Handhabung der Motorräder. Die modernen Himalayas bedürfen kaum Umstellung. Längst sind die Zeiten mit Rechtsschaltung und Bremse links vorbei. Außerdem werden unsere Mitarbeiter versuchen, Euch einen Einblick in die "Logik" des indischen Straßenverkehrs zu verschaffen. Nur soviel vorab: mit Logik und Regeln hat das Geschehen auf Indiens Straßen nichts zu tun. Hier macht jeder, was er will, und es herrscht nur ein Gesetz, das des Stärkeren. Da wir mit unseren Bikes nicht zu den Stärkeren gehören, gibt es für uns nur eine Regel: defensiv fahren und den anderen der Vortritt lassen. So kommen wir gut durch Indien und heil wieder nach Hause.
Eine kurze Rundtour bringt Euch zu einigen der schönsten Klöster Ladakhs, allen vorweg die Klöster in Thikse und Hemis. Außerdem stehen der Palast in Stok und das Spituk-Kloster auf dem Programm. Und wenn Ihr später wieder zurück zum Hotel kommt, seid Ihr mit den Bikes und dem Verkehr so vertraut, als hättet Ihr nie etwas anderes gemacht.
Übernachtung auf 3.500 m.ü.NN
4. Tag: Fahrt von Leh nach Lamayuro / ca. 115 km
Der National Highway Nr. 1 (NH 1) führt von Leh bis nach Srinagar in Kaschmir. Er ist streckenweise in sehr gutem Zustand, da er vom Militär instand gehalten wird. Aber die harte Witterung sorgt immer wieder dafür, dass sich erste Löcher im Asphalt bilden, und die vielen LKW reißen die Straße dann über Kilometer auf. Das geht so weiter bis man kaum noch durchkommt, und erst dann rücken Straßenarbeitertrupps an, und rollen eine neue dünne Asphaltschicht aus. Inzwischen hat das gleiche Spiel aber schon woanders begonnen, und so sind die Mädels (ja, junge Frauen sind im indischen Straßenbau kein Seltenheit) und Jungs von der BRO (Border Roads Organisation) gut beschäftigt und haben einen sicheren Job.
Wir freuen uns über die erste richtige Fahrt mit unseren Enfields und kommen etwas erschöpft am späten Nachmittag in Lamayuro an. Hier finden wir eines der ältesten Klöster Ladakhs. Hoch auf einem felsigen Hügel thront die Anlage, und von dort hat man einen hervorragenden Blick auf das sogenannte "Moonland". Um das Kloster herum, an dem Hügel "kleben" die Häuser und Hütten, in denen die Einwohner von Lamayuro leben.
Übernachtung auf 3.520 m.ü.NN
5. Tag: Fahrt von Lamayuro nach Padum / ca. 205 km
Heute wird es ein wenig haarig. Die Straße nach Padum ist neu aber nicht unbedingt gut. Bis vor kurzem konnte man Padum und Zanskar von Lamayuro aus nur zu Fuß erreichen. Ein mühsamer Trek führte durch unwegsames Gelände und über einige 5.000er Pässe. Seit 2020 gibt es nun diese Straße. Wollen wir hoffen, dass sie den Attacken der Witterung standhält.
Übernachtung auf 3.550 m.ü.NN
6. Tag: Ein Tag in Padum
Wir verbringen den Tag in Padum und erleben eine völlig andere Welt. Wegen der Abgeschiedenheit der Region hat sich ein ganz ursprüngliche Kultur erhalten. Man sieht dies and der Architektur, an der Kleidung, an den Geschäften, Restaurants und Hotels. Alles ist sehr einfach und funktionell. Die Menschen sind überwiegend Buddhisten und sehr liebenswert und freundlich. In der Nähe gibt es ein Buddhistisches Kloster, das wir bei Interesse besuchen können.
Übernachtung auf 3.550 m.ü.NN
7. Tag: Fahrt von Padum nach Kargil / ca. 205 km
Heute müssen wir uns ein wenig sputen. 205 Kilometer hört sich nach nicht viel an, aber in Indien und speziell auf einer Bergstraße durch eine der abgelegensten Regionen des Himalaja ist das eine ordentliche Strecke.
Ziel der heutigen Fahrt ist Kargil. Kargil befindet sich an der kulturellen Grenze zu Kaschmir und hier endet der buddhistische Teil Ladakhs. Wir befinden uns nun im Land der Moslems. Bärtige Männer und verschleierte Frauen bestimmen das Straßenbild. Eine spannende Erfahrung. Ein Spaziergang durch die Straßen Kargils lässt uns spüren, dass die fröhliche Leichtigkeit der Buddhisten der Strenge des islamischen Glaubens weichen musste.
Zum Glück hat endlich auch in Kargil ein Hotel seine Tore geöffnet, in dem man guten Gewissens westliche Touristen unterbringen kann. Das war nicht immer so, und Kargil hatte den Beinamen "das Rattenloch". Als der Krieg zwischen Pakistan und Indien tobte, war Kargil mitten drin, und aller Tourismus kam völlig zum Erliegen. Es hat viele Jahre gedauert, bis sich die Stadt von diesem Trauma erholt hat. Doch jetzt kann man wieder Licht am Horizont ausmachen.
Übernachtung auf 2.700 m.ü.NN
8. Tag: Fahrt von Kargil ins Dah Hanu Tal / ca. 75 km
Auch heute begeben wir uns in eine Region des Himalaja, die Kaum von Touristen besucht wird. Die Fahrt führt uns zunächst ins Dha-Hanu-Tal, benannt nach zwei Dörfern, in denen direkte Nachfahren der vor über 4.000 Jahren eingewanderten Arier leben. Die Brokpa, so nennt sich dieser Stamm, unterscheiden sich in Kultur und Aussehen von den anderen Bewohnern Ladakhs durch ihre helle Hautfarbe und blaue Augen. Insgesamt besiedeln die Brokpa fünf Dörfer in der Region, jedoch nur zwei sind offen für Touristen, Dha und Hanu. Nach ihnen ist das Tal benannt.
Hotels oder Gästehäuser gibt es nicht, daher verbringen wir die Nacht in einem stationären Zeltcamp.
Übernachtung auf 3.240 m.ü.NN
9. Tag: Fahrt von Dah Hanu nach Alchi / ca. 100 km
Es geht immer am Indus-River entlang. Das der Fluss immer wieder über seine Ufer tritt, müssen wir mit starken Straßenschäden und provisorischen Umleitungen rechnen. Planbar ist da gar nichts. Das Abenteuer kann kommen.
In Alchi befindet sich ein altes buddhistisches Kloster, das für seine wunderschönen Wandmalereien bekannt ist. In dem kleinen Ort herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Es gibt einen großen Markt, auf dem man allerlei Souvenirs erstehen kann, und außerdem erfreut der Ort den Reisenden mit einer German Bakery, wo es leckeren Kuchen und guten Kaffee gibt.
Wer möchte kann sich aufmachen zum nahe gelegenen Rizong Kloster, das den Ruf hat, eines der strengsten Klöster in Ladakh zu sein.
Übernachtung auf 3.130 m.ü.NN
10. Tag: Von Alchi nach Diskit im Nubra Valley / ca. 185 km
Heute geht es hoch hinauf, sehr hoch, zum höchsten motorisiert befahrbaren Pass der Welt. Ein muss für jeden Biker, der etwas auf sich hält. Wir passieren Leh ohne anzuhalten und begeben uns gleich zum Aufstieg zum Pass. Anfangs finden wir noch gute Straßenverhältnisse vor, aber ca. 15 Kilometer vor dem Pass ist Schluss mit lustig. Jetzt ist Rodeo angesagt. Diese Teil der Strecke hat noch nie Asphalt gesehen und eine Geröllstraße ist absoluter Luxus vergleichen mit dem, was uns vor den Kardung La erwartet.
Aber oben ankommen werden wir trotzdem. Alle unsere Gäste haben es geschafft und auch Ihr werdet stolz den höchsten Pass der Welt erreichen. Im höchsten Tee-Shop der Welt gibt es quietsch süßen Kaschmiri-Tee, und wer noch Kraftreserven hat, kann ein paar Meter höher klettern und einen ganz oben befindlichen kleinen Tempel besuchen. Höher geht es dann wirklich nicht mehr.
Zu lange dürfen wir uns hier nicht aufhalten. Schnell noch ein Passfoto, und dann geht es an den Abstieg. Die ersten 15 Kilometer sind auch hier ein Graus, aber dann wird die Straße besser und wenige Stunden später erreichen wir unser Hotel in Diskit.
Übernachtung auf 3.180 m.ü.NN
11. Tag: Ein Tag im Nubra Valley.
Den Ruhetag habt Ihr Euch redlich verdient. Wir haben noch eine große Anstrengung vor uns und sollten die Gelegenheit nutzen, heute etwas kürzer zu treten. Trotzdem, wer Lust hat, kann sich auf dein Bike schwingen, und das Nubra Valley durchforsten.
Nicht weit entfernt, in Hunder, gibt es Sanddünen und Kamele laden zu einem kleinen Ausritt ein. In Panamik weiter nördlich gibt es heiße Schwefelquellen. Die hygienischen Verhältnisse sind allerdings ziemlich ausladend. Wirklich lohnenswert ist der Aufstieg zum Kloster von Diskit. Nicht nur ist das alte Kloster selbst sehr interessant. Von hier hat man einen großartigen Blick über das Nubra Valley.
Übernachtung auf 3.180 m.ü.NN
12. Tag: Fahrt von Diskit nach Spanmik am Pangong Lake / ca. 160 km
Seit einiger Zeit ist die Strecke von Diskit direkt zum Pangong-Lake regelmäßig befahrbar. Wir hatten in den vergangenen Jahren keine Problem, auf diesem Weg zum Pangong Lake zu gelangen. Nur noch gelegentlich kommt es zu Straßensperrungen. Wir werden also nicht, wie bisher den Umweg über Leh nehmen, sondern direkt nach Spangmik fahren.
In Spangmik gibt es keine Hotels, sondern nur stationäre Zeltcamps. Wir werden also auch in einer dieser Anlagen übernachten. Da wir die Nacht auf ziemlicher Höhe verbringen werden, kann der eine oder die andere an Kopfschmerzen leiden. Ihr solltet also Kopfschmerztabletten mitbringen. Mit der Höhenkrankheit müssen wir kaum rechnen, da sich unsere Körper inzwischen akklimatisiert haben und ihnen die Höhe nicht wirklich mehr etwas anhaben kann.
Übernachtung auf 4.200 m.ü.NN
13. Tag: Von Spangmik nach Leh / ca. 155 km
Der Kreis schließt sich. Noch ein Pass, der Chang La, und wir kommen wieder am Ausgangspunkt unserer Reise an. Wenn Ihr noch Lust, Kraft und Energie habt, könnt Ihr auf dem Weg das Chemrey-Kloster besuchen. Ansonsten fahren wir ziemlich direkt und ohne Aufenthalt nach Leh, wo wir am späten Nachmittag ankommen werden.
Übernachtung auf ca. 3.500 m.ü.NN
14. Tag: Ruhetag in Leh
Und auch diesen Ruhetag habt Ihr Euch verdient. Genießt noch einen Tag in dieser schönen Stadt, deckt Euch mit Souvenirs ein, lasst Euch ein T-Shirt individuell besticken, besucht eine oder mehrere Bäckereien, kurz. lasst es Euch gut gehen nach dieser bestimmt für jeden anstrengende Reise.
Übernachtung auf ca. 3.500 m.ü.NN
15. Tag: Flug nach Delhi
So, das war's. Heute geht es zurück nach Delhi. Dort könnt Ihr die Zeit nutzen, und Euch ein wenig in Delhi umzuschauen. Mit einem gemeinsamen Abendessen endet dieses Abenteuer.
Für Taj Mahal Besucher
Alle, die den Besuch des Taj Mahal im Anschluss an die Tour gebucht haben, werden direkt am Flughafen abgeholt und mit dem Auto nach Agra gebracht
16. Tag: Heimflug oder Besuch des Taj Mahals
Das Abenteuer geht zu Ende. Irgendwann in der Nacht auf den heutigen Tag startet Euer Flieger in die Heimat. Bis dahin steht Euch noch ein Zimmer im Hotel in Delhi zur Verfügung. Spätester Check-out ist heute um 10:00 Uhr.
Für Taj Mahal Besucher
Früh morgens, noch vor Sonnenaufgang, begeben wir uns zum Taj Mahal und können dieses erstaunliche Wunderwerk moslemischer Architektur bewundern. Anschließend gibt es Frühstück im Hotel, und wir fahren zurück nach Delhi.
17. Tag: Heimflug
Nun geht das Abenteuer auch für die Besucher des Taj Mahals zu Ende. Irgendwann in der Nacht auf den heutigen Tag startet auch Euer Flieger in die Heimat. Bis dahin steht Euch noch ein Zimmer im Hotel in Delhi zur Verfügung
Wir würden uns freuen, Euch bald auf einer unserer anderen Reisen in "Incredible India" begrüßen zu können, vielleicht im Wüstenstaat Rajasthan oder im tropischen-exotischen Süden Indiens.