Oman entdecken
Oman ist wie ein Märchen aus 1001-Nacht, und tatsächlich sagt man, dass Sindbad der Seefahrer in Sohar geboren wurde und von Oman aus auf seine abenteuerlichen Reisen aufgebrochen ist. Ob das den Tatsachen entspricht, werden wir nie erfahren. Sicher ist aber, dass Oman auf eine Jahrhunderte alte Tradition als Seefahrernation zurückblicken kann.
Die berühmten Dhows, die bis heute zu noch in einer Werft in Sur gebaut werden, dienten den omanischen Händlern dazu, ihre Waren, insbesondere Weihrauch, das damals gegen Gold aufgewogen wurde, in die ganze Welt zu exportieren. Bis Indien und China reichten ihre Handelsrouten, von wo sie Gewürze, Seide und andere Schätze zurück nach Oman brachten.
Die kluge Politik des verstorbenen Sultans Qaboos knüpfte an diese Tradition an, wenn er durch den Bau von Häfen und Straßen Oman in die Nach-Öl-Zeit führte. So ist das ganze Land heute von einem Netz gut ausgebauter Straßen durchzogen. Fast zu gut sind diese neuen Straßen für uns Motorradfahrer, und wir sind immer auf der Suche nach den alten, kleineren Straßen, auf denen das Motorradfahren wirklichen Spaß macht.
Dabei werden wir uns auf den Norden konzentrieren. Die meisten interessanten und sehenswerten Orte sind über Asphalt zu erreichen. Besonders die Strecken durch die Berge sind gut zu befahren. Es werden uns auch ein paar schöne Schotterpisten begegnen, die aber von jedem guten Straßenfahrer gemeistert werden können.
Streckenverlauf
1. Tag: Anreise
Je nach Abflug-Flughafen geht es mit Turkish-Airlines oder Pegasus nach Dubai. In jedem Fall müssen wir mit über 10 Stunden Reisezeit rechnen.
Wir wünschen einen guten Flug!
2. Tag: Ankunft in Dubai
Früh am Morgen kommt Ihr in Dubai an. Wir holen Euch am Flughafen ab und bringen Euch ins Hotel. Nach ein paar Stunden Schlaf und einem guten Frühstück holen wir die Bikes bei der Spedition oder dem Vermieter ab, je nach dem für welche Variante Ihr Euch entschieden habt.
3. Tag: Fahrt nach Sohar / ca. 240 km
Gleich nach dem Frühstück verlassen wir Dubai. Die Strecke ist nicht lang, die Straßen im besten Zustand, und eigentlich könnten wir gegen Mittag in Sohar ankommen, aber, man weiß nie, wie viel Zeit das Grenzprozedere in Anspruch nimmt. Man kann in einer Stunde durch sein, es kann aber auch vier, fünf oder mehr Stunden dauern. Das hängt immer von der Lust und Laune und manchmal auch von der Kompetenz der Grenzbeamten ab. Deshalb fahren wir lieber etwas früher los.
4. Tag: Fahrt nach Al Musanaah / ca. 340 km
Eigentlich liegen Sohar und Al Musanaah nur gut 130 km auseinander. Aber das würde zwei Stunden langweilige Autobahnfahrt bedeuten, und deshalb sind wir ja nicht hier.
Stattdessen werden wir in einem großen Bogen durchs Hajar-Gebirge cruisen, einen wunderschönen Fahrtag absolvieren.
5. Tag: Fahrt nach nach Muscat / ca. 160 km
Heute machen wir es wie gestern, statt auf dem direkten Weg nach Muscat zu eilen, werden wir erneut in die Berge fahren, und neben einem spannenden Fahrtag steht noch der Besuch eines bedeutenden Forts in Nakhal auf dem Programm. Am frühen Abend werden wir Muscat erreichen.
6. Tag: Die große Wadi-Runde mit Baden in As Seifa / ca. 190 km
Heute lernen wir einen typischen Aspekt Omans kennen, Wadis. Wadis sind Trockentäler, die sich bei Regen in reißende Flüsse verwandeln. Zwei Wadis liegen auf unserem heutigen Weg. Das bedeutet viel Schotter und wenig Asphalt, aber auch die Schotterstraßen sind in Oman wichtige Verbindungsstrecken und deshalb gut ausgebaut.
Nach so viel Staub freuen wir uns auf ein erfrischendes Bad im Arabisch-Persischen-Golf am Strand von As Seifa.
7. Tag: Sightseeing in Muscat / ca. 100 km
Es gibt einiges zu sehen in Muscat. Wir besuchen die Corniche und den alten Souq von Mutra, den Sultanspalast in Alt-Muscat und die Quaboos-Moschee. An einem der Strände von Muscat werden wir den Tag ausklingen lassen.
8. Tag: Fahrt nach Sur / ca. 230 km
Auf wenig befahrenen Seitenstraßen suchen wir uns den Weg nach Sur. Unterwegs machen wir am Wadi Dhaygah Damm Park halt. Hier befindet sich ein großer Stausee mit unglaublicher Bergkulisse.
Danach wird die Fahrt etwas schwieriger, und ob wir die gesamte Strecke auf Schotter zurücklegen können, wird sich erst dann entscheiden. Manchmal ist die Straße unbefahrbar. In dem Fall müssten wir den Rest der Strecke auf dem Highway zurücklegen.
9. Tag: Wanderung durchs Wadi Shab / ca. 100 km
Nachdem Frühstück besuchen wir die einzige Werft in Oman, in der noch die traditionellen Dhows gebaut werden. Dann besteigen wir unsere Motorräder und fahren zum ca. 50 Kilometer von Sur entfernten Wadi Shab. Es ist eins der schönsten Wadis im Land. Das Begleitfahrzeug ist mit von der Partie, und so können wir die Motorradkleidung ím Auto lassen und angemessen bekleidet losmarschieren. Nach ca. einer Stunde Fußmarsch erreichen wir die Badepools mit herrlich erfrischendem Quellwasser. Hier verbringen wir einen entspannten Nachmittag. Abends geht es zurück nach Sur.
10. Tag: Wadi Bani Khalid und ab in die Wüste / ca. 175 km
Heute steht ein weiteres Wadi auf dem Programm, das Wadi Bani Khalid, auch eine Perle unter den Wadis. Nach 20 Minuten Fußweg erreichen wir die ersten Pools. Es handelt sich um mehrere miteinander verbundene Becken, die man schwimmend erreichen kann.
Gegen Mittag müssen wir am Treffpunkt für unseren Wüstenaufenthalt eintreffen. Ab hier stehen zwei Optionen zur Verfügung, das Wüstencamp zu erreichen. Einmal kann man sich kostenpflichtig (nicht im Reisepreis enthalten) mit dem Jeep chauffieren lassen, oder selbst mit dem Motorrad fahren.
11. Tag: Ein Tag in der Wüste
Wir verbringen einen geruhsamen Tag in der Wüste. Die einzigartige Atmosphäre, die Stille und Weite zieht jeden in ihren Bann.
Wer Action vorzieht, dem stehen die üblichen Wüstenaktivitäten zur Verfügung: Kamelreiten, Dune Bashing, etc. Diese Aktivitäten müssen individuell vor Ort organisiert und gebucht werden und sind nicht im Reisepreis enthalten.
12. Tag: Fahrt nach Nizwa / ca. 265 km
Auf der Fahrt nach Nizwa besuchen wir das "Tor zur Wüste", die Oasenstadt Adam. Zur Zeit der Karawanen war Adam die letzte Möglichkeit, sich mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen, bevor es auf die große, tage- oder wochenlange Reise gen Süden ging. Heute hat Adam diese Bedeutung verloren, und die alte Lehmstadt zerfällt unaufhaltsam zu Staub.
13. Tag: In und um Nizwa
Heute geht es früh raus aus den Federn. Gegen sechs Uhr beginnt der Ziegenmarkt von Nizwa, ein einmaliges Erlebnis und ein Highlight unserer Oman-Reise. Außer Ziegen werden hier auch Schafe, Kamele und Kühe angeboten. Neben Verkäufern und Käufern zieht dies Spektakel internationale, aber auch einheimische Touristen an.
14. Tag: Al Hamra, Misfakh, Jebel Shams / ca. 240 km
In einer großen Runde besuchen wir zahlreiche Orte um Nizwa: Al Hamra, eine verlassene Lehmstadt, die aber noch gut erhalten ist, das kleine, beschauliche Dorf Misfah Al Abriyyin, das sich abseits in den Bergen versteckt, den Jebel Shams, den höchsten Berg des Oman und hier auch den Grand Canyon of Arabia, Bahla mit seinem gigantischen Fort und, wenn wir noch ausreichend Energie haben, die Ruinen von Tanuf.
15. Tag: Fahrt nach Ibri / ca. 170 km
Auf direktem Weg geht es zu den Beehive-Tombs von Al Ayn. Es handelt sich dabei um bienenkorbähnliche Grabstätten, die man überall im Oman findet. Sie stammen aus der Zeit ca. 3.000 v.Chr.
Danach geht es auf einer Nebenstrecke nach Ibri, zur letzten Station in Oman.
16. Tag: Fahrt nach Dubai / ca. 280 km
Der Kreis schließt sich. Die letzte Fahrt führt uns auf direktem Weg nach Dubai. Einziges Hindernis: die Grenze zwischen Oman und Dubai. Wollen wir hoffen, dass wir schnell rüber kommen.
17. Tag: Abschied von den Bikes / ca. 50 km
Je nachdem, woher Ihr Eure Bikes bezogen habt, gehen sie jetzt zurück zur Spedition oder zum Vermieter. Danach haben wir noch etwas Zeit, uns in Dubai umzuschauen.
18. Tag: Heimreise
Die Entdecker-Reise durch Oman geht zu Ende. Heute fliegt Ihr zurück in die Heimat. Ich hoffe, wir konnten Euch einen Eindruck von diesem wunderbaren Land vermitteln und hoffen, dass wir Euch bald auf einer unserer anderen Reisen in Indien oder Nepal begrüßen können.