Pamir Highway
Der Pamir Highway - eine der schönsten und höchsten Straßen der Welt
Der Pamir Highway ist eine der Straßen, bei der einem Motorradliebhaber das Herz höher schlägt. Der Pamir Highway oder die Pamir Autobahn, abgekürzt als M41, ist die Hauptschlagader des Lebens in Kirgisistan. Die Straße wurde zwischen 1931 und 1934 für das sowjetische Militär erbaut. Ihre Geschichte reicht jedoch Jahrtausende zurück, als sie noch Teil der Seidenstraße war. Die Meinungen über seinen Beginn (Afghanistan, Usbekistan oder Tadschikistan) gehen auseinander, aber der Highway endet genau in der Stadt Osch in Kirgisistan. Wir beginnen unsere Reise in Osch, von wo aus wir zum Pamir-Plateau aufsteigen werden, einen Kreis bilden und zurück nach Osch kehren. Der größte Teil der Straße verläuft auf einer Höhe von 4000 Metern. Aufgrund der hohen Lage über dem Meeresspiegel gehört der Pamir Highway zu den höchsten Bergstraßen der Welt.
Wichtige Hinweise:
- Eine Teilnahme als BeifahrerIn auf dem Motorrad ist leider nicht möglich. Aber im Begleitfahrzeug stehen eine begrenzte Anzahl an Plätzen für Gäste zur Verfügung, die nicht mit dem Motorrad fahren wollen.
- EU-Bürger brauchen ein Visum für Tadschikistan und eine Genehmigung für Berg Badachsschan. Informationen gibt es hier: https://www.evisa.tj/index.evisa.html#/getinformed
- Für Kirgisistan wird kein Visum benötigt.
- Der Veranstalter verlangt den Abschluss einer Reiseversicherung. Bitte überprüft, ob Eure Versicherung das Risiko einer Motorrad-Offroad-Reise abdeckt.
- Im Falle einer verschuldeten Beschädigung des Motorrad beträgt der Haftungs-Höchstbetrag 600,00 €.
Streckenverlauf
0. Tag: Abreise
Heute besteigt Ihr den Flieger und macht Euch auf den Weg nach Osch in Kirgisistan. Es gibt zwei Möglichkeiten, Osch zu erreichen, entweder über Moskau oder über Bishkek.
1. Tag: Ankunft
In Osch holen wir Euch am Flughafen ab und bringen Euch zum Hotel. Den Rest des Tages werden wir der Test-Fahrt, dem Info-Briefing und der Stadt-Tour widmen. Osch ist die Hauptstadt Südkirgisistans. Die Bevölkerung dort ist konservativer als in Bischkek. Dieses konservative Verhalten zeigt sich am Kleidungsstil, am Verhalten und im Glauben. Zudem bieten nur wenige Restaurants alkoholische Getränke an. Du kannst die größte Sehenswürdigkeit der Stadt "Suleiman Mountain" besuchen. Dies ist ein heiliger Berg für zentralasiatische Muslime und bietet einen atemberaubenden Panorama-Blick auf die Stadt. In Osch spürt man den echten Ursprung und die Vielfalt Zentralasiens. Des Weiteren werden wir den Markt besuchen, den echten Usbekischen oder Uigurischen Pilaw/Plov probieren und berühmte Wassermelonen sowie Melonen schmecken.
2. Tag: Osch - Sary Tash / ca. 185 km
Der Tag beginnt mit dem Frühstück im Hotel. Wenn die Kirgisen eine glückliche Reise wünschen, sagen sie "ak zhol" - der weiße Weg. Heutige fahren wir auf Asphalt. Ihr werdet auf dem Gebirgspass Taldykb (3615 Meter hoch) fühlbare Höhen erreichen. Das heutige Ziel Sary-Tash ist ein Dorf zwischen den Kämmen des Pamir-Highway. Es handelt sich dabei um einen wichtigen Punkt auf dem Pamir-Trak, denn an diesem Ort laufen vier Straßen zusammen: zum warmen und flachen Osch, zum Hochland Murgab, zum tadschikischen Jirgatal und zum chinesischen Kashgar. Am Nachmittag tauchen kirgisische traditionelle Campinghäuser - Jurten - am Horizont auf. Dies ist die letzte Stadt und Einkaufsmöglichkeit vor der Grenze zu Tadschikistan.
3. Tag: Von Sary-Tash nach Murghab (Tadschikistan) / ca. 225 km
Nach dem Frühstück fahren wir nach Tadschikistan. Unmittelbar nach Verlassen von Sary-Tash haben wir bei gutem Wetter die Möglichkeit, den Lenin Peak (7.134 Meter) zu sehen. Wir werden den Kyzyl-Art-Pass (4.280 Meter) passieren. Danach folgen mehrere zehn Kilometer Fahrt auf einer direkten Asphaltstraße bis zum Grenzpunkt von Kirgisistan und anschließend eine 30 km Fahrt durch „Niemandsland".
Die Gelassenheit der Grenzpolizei sowie die manuelle Abfertigungen ohne Computer und mobiles Netz fordern etwas Geduld und Zeit. Es scheint, als wäre man immer noch in den 70-er Jahren. Nachdem wir das Grenzprozedere hinter uns gebracht haben, werden wir in Tadschikistan über das Pamir-Plateau zu einem echten Extrem, dem Ak-Baital-Pass (4.655 Meter über Meerspiegel) fahren. Nach und nach verschwindet der Asphalt und wir finden uns auf einer Schotterstraße wieder mit Unwegsamkeiten und allem, was die Natur für uns bereithält. Ihr werdet in einer Höhe von durchschnittlich 4.000 Metern wahrscheinlich an etwas Sauerstoffmangel leiden. Stellt euch darauf ein, dass ihr Euch bei diesem Abenteuer aufgrund der Höhenlage schon mal schlecht oder sogar sehr schlecht zu fühlen werdet, bis sich Euer Körper an die Höhenlage angepasst hat.
Am Ende des Tages erreichen wir den nächsten Ort zum Übernachten. Murghab, die zweitgrößte Stadt Tadschikistans liegt auf 3.612 Meter in den Bergen des östlichen Pamirs. Dies ist eine der entlegensten Gegenden Tadschikistans - fast 1000 Kilometer von Duschanbe entfernt. Hier gibt es die berühmte Lenina Straße mit Verwaltungsgebäuden, verlassenen russischen Militärkasernen aus der Sowjetzeit, Oldtimer-Fahrzeugen made in Russland, Denkmäler für die kirgisischen und tadschikischen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, natürlich einen Basar sowie viele fröhliche und sorglose Kinder des Pamirs. Das Klima hier ist extrem - im Winter bis minus fünfzig und im Sommer bis plus vierzig Grad Celsius. Auch im Sommer bestimmen Kontraste das Wetter; tagsüber ist es sehr warm, doch nachts strömt starker kalter Wind zum Alpental herunter. Der Wind wirbelt den Rauch von Dutzenden Holzöfen unter den riesigen Pamir-Sternen auf und erfüllt die Luft mit dem angenehmen Pamir-Aroma.
4. Tag: Von Murghab nach Langar (Wakhan/Panj valley) / ca. 225 km
Nach dem Frühstück setzen wir unsere Reise über das Pamir-Plateau ins Panj-Tal entlang der Grenze zu Afghanistan fort. Dies ist einer der wildesten und verlassensten Abschnitte unseres Abenteuers. Hier grenzen die entlegensten Regionen Tadschikistans und Afghanistans aneinander. Man trifft gemächlich umherziehende Karawanen auf dem Weg zur anderen Seite der Grenze. Solche Ereignisse wirken wie ein Trugbild, wie Boten aus der lange vergangenen Zeit der großen Seidenstraße. Uns erwartet eine felsige und steinige Straße mit mehreren Flussübergängen. Am Nachmittag fahren wir von 4.000 auf 2.900 Meter ins Panj-Tal hinab. Es wird wärmer, und schließlich erreichen wir das Dorf Langar. Sobald wir ankommen sind, haben wir die Zeit, uns zu entspannen, auszuruhen. In der Nähe gibt es alte Petroglyphen (Höhlenmalereien) zu sehen.
5. Tag: Von Langar nach Ishkashim (durchs Wakhan/Panj valley) / ca. 135 km
Frühstück - auf die Mopeds und Los durch den malerischsten Teil des Panj-Tals, den Vakhan-Korridor! Dieser schmale Landstreifen entlang der Täler und der Flüsse Panj(Pandsch), Pamir und Wakhan, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gebiete und Einflusssphären des Russischen und des Britischen Reiches an der Grenze zu Asien aufteilten. Der Pamir Highway, dem wir folgen werden, verläuft entlang des majestätischen Panj-Flusses und der afghanischen Grenze. Im Vergleich zum Rest des Landes gibt es hier viel fruchtbaren Boden. Wir werden durch traditionelle zentralasiatische Dörfer fahren, sehen bewässerte Felder, Pappelreihen und traditionelle Hütten an den Hängen der Berge. Noch ein markantes Wahrzeichen des Wakhan-Tals ist die Yachmun-Festung. Diese Festung entstand im 3. Jahrhundert vor Christus zum Schutz vor militärischen Angriffen und zur Kontrolle der wichtigsten Handelswege vom Pamir nach Indien und Persien, die durch das Panj-Tal führten. Das Leben auf beiden Seiten des Grenzflusses ist ungefähr gleich. Auf einem Ufer in Tadschikistan liegt das Dorf Ischkaschim und auf dem anderen Ufer in Afghanistan ein Zwillingsdorf Ischkaschim. Samstags versammeln sich die Bewohner beider Zwillingsdörfer auf einer Insel im Fluss und betreiben Visum-freien und Zoll-freien Handel untereinander.
6. Tag: Von Ishkashim nach Khorog / ca. 105 km
Unser Frühstück erhalten wir heute von einer lokalen Familie. Danach geht die Reise weiter. Unser Ziel ist der Autonome Kreis Badakhshan mit der Hauptstadt Khorog. Die Straße führt durch zahlreiche Dörfer und Aprikosenplantagen.
Hier ein Paar Infos über die Stadt:
Khorog ist die Hauptstadt Pamirs, eine Insel der Zivilisation mit 30.000 Einwohnern und liegt auf 2.200 Meter über dem Meeresspiegel. Die Hauptattraktion ist der botanische Alpengarten. Man trifft hier wieder auf die Lenina Straße, ein nostalgischer Gruß aus der Sowjetzeit. Im Khogor münden die zwei Gebirgsflüsse Panj und Gunt. Es gibt in Khogor Regierungsbehörden, die Residenz des Tadschikischen Präsidenten, eine Universität, Banken und Restaurants.
Nach dem Einchecken im Hotel und einer kurzen Ruhepause, begeben wir uns auf Entdeckungstour durch die Stadt.
7. Tag: Von Khorog nach Savnob (Bartang valley) / ca. 185 km
Mit einem schmackhaften Frühstück starten wir in den Tag und lassen auf der anschließenden Fahrt die Zivilisation zusehends hinter uns. Wir fahren durch karge Berglandschaften in Richtung des Bartang-Tals. Der Beginn der Strecke ist recht einfach, wird aber zunehmend anspruchsvoller, da sich die Straßenverhältnisse verschlechtern. Überflutungen und Erdrutsche erschweren die Durchquerung mancher Abschnitte, aber wir sind guter Hoffnung auf akzeptable Verhältnisse zu stoßen. Sollte die Straße blockiert sein, werden wir Euch eine Alternativroute anbieten, die unsere erfahrenen Guides je nach Situation festlegen. Wir beenden diesen herausfordernden Tag in Saynob, einem der schönsten Aufenthaltsorte unserer Motorradtour. Das Dorf befindet sich am Rande einer tiefen Schlucht und ist umgeben von mächtigen Bergen mit schneebedeckten Gipfeln. Die blühenden Gärten im Dorf bilden einen angenehmen Kontrast zur ansonsten rauen Berglandschaft. Geheimtipp: für die beste Aussicht auf das Dorf begebt Euch zum nahegelegenen Bach und Ihr werdet staunen!
8. Tag: Von Savnob nach Karakul (Bartang valley) / ca. 180 km
Wir setzen wir die Helme auf, besteigen unsere Motorräder und fahren motiviert los! Vor uns liegt der technisch schwierigste Tag. Je weiter wir vorankommen, desto anspruchsvoller und kräftezehrender erscheinen die Straßenbedingungen. Nach diesen Strapazen werden wir jedoch mit malerischen Ausblicken auf die wunderbare Landschaft des Bartang-Tals entlohnt, welches wir am Nachmittag durchqueren, um zum Pamir-Plateau zurückzukehren. Hier erwartet uns raues Terrain mit erschwerten Straßenverhältnissen, die jedoch am Abend schnell wieder vergessen sind, wenn Ihr Euren Blick über den idyllischen Karakul-See im Tajik Nationalpark schweifen lassen. Der See entstand, wie auch der bekannte Kaali-See im estländischen Saaremaa, durch einen Meteoriteneinschlag, mit dem einzigen Unterschied, dass der Karakul eine deutlich größere Fläche vorweisen kann. Allerdings haben sich, aufgrund der kargen Bedingungen nur wenige Lebewesen im See angesiedelt und die einzige lokale Fischart ist leider ungenießbar.
Die Nacht verbringen wir in einer Unterkunft auf dem Pamir-Plateau, einer der weltweit beeindruckendsten und wenig erkundeten Landschaften, die so viel zu bieten hat und von Motorradliebhabern besonders geschätzt wird.
9. Tag: Von Karakul nach Osch / ca. 280 km
Der vorletzte Tag der Reise beginnt bereits in aller Früh, denn auf uns wartet eine lange und adrenalingeladene Rückfahrt. Erneut gilt es die Grenze zu überqueren, diesmal von Tadschikistan zurück nach Kirgisistan. Wir hoffen auf eine schnelle Abwicklung der Zoll- und Grenzkontrollen, wobei wir genügend Zeit dafür eingeplant haben. Unsere Tour führt wieder durch wildes, abenteuerliches Niemandsland in dem ihr euer Können nochmal unter Beweis stellen können. Mit dem kirgisischen Grenzposten beginnt die asphaltierte Strecke, die hauptsächlich bergab verläuft und uns direkt nach Osch zurückführt. Nun wären wir wieder dort wo wir gestartet sind, aber um unzählige Eindrücke und Erlebnisse reicher.
10. Tag: Heimflug
Damit geht diese außergewöhnliche Motorradabenteuer zu Ende. Wir freuen uns, Euch bald wieder auf einer unserer Motorradreisen begrüßen zu können, auf einer anderen Tour durch Zentralasien, in Indien oder im Iran.